Monheim fordert Netze statt Korridore
12. Januar 2016
Zum Thema ›Mobil in Mitteldeutschland — Weltweit angeschlossen, regional abgehängt?‹ lud der Mitteldeutsche Rundfunk für sein Talk-Format ›Fakt ist!‹ gestern Abend zur Diskussion über die Fertigstellung des Bahnknotens Erfurt. Als einer der Gäste traf Professor Heiner Monheim dort unter anderem auf den ehemaligen rheinland-pfälzischen und später auch thüringischen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel, der die seinerzeitige Entscheidung für das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 8, die Bahnstrecke von Nürnberg nach Berlin, lobte und als Erfolg wertete, eine damals einmalige Chance ergriffen zu haben. Monheim hingegen plädierte für eine Bahnpolitik, die statt einzelner Hochgeschwindigkeitskorridore eher kürzere und mittlere Distanzen bediene, was auch die Wiedereinführung des InterRegio umfassen müsste. Die Bahn sei als Verkehrsmittel stark, wenn sie über ein weit verzweigtes Netz statt über singuläre Achsen verfüge. Auch der ebenfalls geladene Geschäftsführer des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV), Steffen Lehmann, gab zu bedenken, dass bei aller Fernverkehrseuphorie nur eine gute Erschließung der Fläche längerfristig für eine höhere Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sorge. Der MDV selbst erprobt derzeit neue Mobilitätskonzepte und Angebotsstrategien. In zwei Regionen, dem Muldental und dem Rippachtal, ist raumkom an den Planungen beteiligt. »Zum Video der Sendung