Dr. Christian Muschwitz warnt vor Wettrüsten des Einzelhandels in der Region Trier
24. Juni 2013
In einem ausführlichen Interview mit dem Trierischen Volksfreund vom Samstag, 22. Juni, spricht der Geschäftsführer des raumkom Instituts und Vertretungsprofessor für Angewandte Geographie an der Universität Trier, Dr. Christian Muschwitz, über die Planungen der Stadt Trier, gemeinsam mit dem Investor ECE ein oder sogar zwei neue Shopping-Center zu entwickeln. Die hohe Einzelhandelszentralität der Stadt Trier sei, wenn auch zuletzt gesunken, immer noch eine löbliche Ausnahme, die aber nicht um jeden Preis vergrößert werden dürfe. »Wenn Trier sich anschickt, noch mehr Kaufkraft aus der Region abzuschöpfen, dann könnte es sein, dass die umliegenden Städte sich diese Kunden durch die Ansiedlung eigener Einkaufscenter zurückholen wollen. In Bitburg steht das erste Einkaufscenter ja bereits kurz vor der Umsetzung. Und auch das Großherzogtum Luxemburg plant eine extreme Ausweitung seiner Einzelhandelsflächen.« Eine Entwicklung im Bestand böte dagegen auch städtebauliche Potenziale: »Würde dagegen Kaufhof und Karstadt durch ein neues Einkaufscenter ersetzt, dann wäre das ja keine direkte Ausweitung der Verkaufsfläche, sondern lediglich eine Umwandlung und städtebauliche Erneuerung. Kaufhof, Karstadt und auch die Treviris-Passage haben ihre Schwächen – da könnte das Quartier durchaus eine qualitätsvolle, gut durchdachte Renovierung vertragen.«