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Quantensprung im ländlichen ÖPNV

28. September 2016

Busfahren in neuer Qualität: demnächst im Muldental

Der Kreistag des Landkreises Leipzig hat die Signale auf Zukunft gestellt und beschlossen, im Muldental einen neuen Regionalbusverkehr einzuführen. Statt dem üblichen Trend zu folgen und aufgrund des absehbaren Rückgangs von Schülerzahlen auch das Busverkehrsangebot schrittweise auszudünnen, werden die Linien ab Sommer 2017 flächendeckend vertaktet, nach dem System des so genannten ›Integralen Taktfahrplans‹. Das setzt Ressourcen frei und erlaubt zusätzlich, auch abends und am Wochenende Fahrten durchzuführen und damit ein verbessertes Mobilitätsangebot zu machen. Damit kann der ÖPNV künftig noch stärker bei neuen Kundengruppen punkten, so etwa bei Senioren, Berufstätigen, Auszubildenden, Studierenden, Touristen und Jugendlichen in ihrer Freizeit. Einkaufen, Kultur, Arztbesuch, Freizeit und Erholung, zur Ausbildung oder zum Arbeitsplatz — der Busverkehr will möglichst alle Wegezwecke realisieren und damit autolose Fortbewegung reibungslos und komfortabel gestalten.

Der Integrale Taktfahrplan bietet gleich doppelten Gewinn: Neben einer höheren Ressourceneffizienz — also weniger Fahrzeugen — verbessert er auch die Bedienungsqualität. An mehreren zentralen Rendezvous-Haltestellen im Muldental können die Fahrgäste aus jeder Richtung in die Busse jeder anderen Richtung umsteigen. Damit bieten sich mehrmals am Tag Verbindungen von jeder zu jeder anderen Haltestelle im Muldental, an allen Wochentagen. Das Netz der Haltestellen wird im Zuge der Einführung des neuen Busverkehrsangebots verdichtet, so dass Buskunden noch näher an Start und Ziel ein- und aussteigen können. Die Einführung moderner Fahrzeuge solle die Attraktivität noch weiter erhöhen. Als Auftakt zum vollständigen Systemwechsel im August 2017 werden bereits ab 11. Dezember 2016 zwei bestehende Buslinien ein verbessertes Angebot fahren und zwei Buslinien neu eingeführt.

Die Partner im Projekt ›Muldental in Fahrt, das sind der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) als Projektträger, der Landkreis Leipzig als Aufgabenträger, Regionalbus Leipzig als durchführendes Verkehrsunternehmen, die Städte Bad Lausick, Brandis, Colditz und Grimma, die Leipzig Tourismus und Marketing sowie der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig, haben sich in den vergangenen Monaten intensiv von Interlink (Berlin), Fahrplangesellschaft (Oelsnitz/Vogtland) und raumkom beraten lassen. Grundlegende Erkenntnisse zu öffentlicher Mobilität in ländlichen Räumen, strategische Grundsätze, Liniennetzplanung, Fahrplanung, Verkehrsmodellierung, Projektkommunikation und Marketing zählen unter anderen zu den Leistungen der drei Beratungsbüros, die in Form der kombiBUS Gruppe bereits mehrere erfolgreiche Verkehrs- und Mobilitätsprojekte konzipiert und umgesetzt haben. Die drei Büros begleiten das Projekt auch weiter bis zur Einführung des Regionalbusverkehrs. Die Einführung von Stadtbussystemen in den Städten Bad Lausick, Brandis, Colditz und Grimma, als Fortsetzung der Angebotsoffensive auf lokaler Ebene, bleibt weiterhin auf der Agenda.

Hier geht es zur offiziellen Pressemeldung des MDV.

 

veröffentlicht am 28.09.2016

Adresse: http://raumkom.de/news/quantensprung-im-laendlichen-oepnv

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